Zerstörung von Lebensräumen

In vielen Fällen werden spezielle Lebensräume vernichtet, da sie der Wirtschaft einen Umstand bereiten. Dabei werden große, differenzierte Flächen zu einzelnen Wirtschaftsflächen umgewandelt. Beispiele finden sich in Straßen, Stauseen, Wiesen, Fichtenforste, Felder und natürlich in Zierrasen.

Diese Verminderung an Komplexität verursacht, dass nur wenige, spezialisierte Arten sich durchsetzen können. Somit erscheinen zwar vielleicht viele Exemplare, jedoch nicht eine große Anzahl unterschiedlicher. Zum Schutz von Arten ist genau so ein Zustand möglichst zu vermeiden.

Für weitere Informationen ist hier eine Reihe an Themen aufgelistet:

  • Versiegelung
  • Verbauung von Ufer
  • Trockenlegung und Drainagierung
  • Monokultur-Forst
  • Acker

Gegenwirken

Alleinig durch einen Garten, der nicht bloß ein Rasen ist, kann gegen diese Problematik gewirkt werden. Wenn man eine Wiese wachsen lässt, die nicht eben bleiben muss, so siedelt sich sofort eine Vielzahl an unterschiedlichen Insekten an.

Erkundigen sie sich bei lokalen Biologen oder im Internet, welche Pflanzengesellschaften in ihrem Gebiet am ehesten wachsen würden. Auch die direkte Umgebung, wie etwa ein Teich oder eine Quelle können verursachen, dass andere, typische Ökosysteme existiere können.

 

Wiese ≠ Wiese

Setzen Sie sich ein für vielfältige Begrünung. Umso mehr unterschiedliche Pflanzen und Schichten, desto gesünder ist eine Fläche. Als direkte Auswirkung werden sich hier eine Vielfalt an Insekten wohlfühlen. Eine einfache Möglichkeit, eine Wiese Umweltfreundlicher zu gestalten, ist eine Blühfläche anzulegen. Diese trägt vor allem dann einen Nutzen bei, wenn die Pflanzen für mehrere Jahre stehen gelassen werden. Somit können sich Völker und Nester bilden, die sonst nach einem Jahr entfernt werden würden.

 

Wald ≠ Wald

Ein klassischer Fall für einen insgesamt umweltschädlichen Waldbetrieb ist die Fichtenmonokultur. Diese senkt auf mehrere Weisen den Wert des Grund und Bodens. Zusätzlich bereiten Schädlinge, wie der Borkenkäfer, eine Bedrohung für die bestehende Population.

Flächenversiegelung

Ein häufiger Umstand, welcher der Umwelt oft Schäden zukommen lässt, ist die Flächenversiegelung.

Durch Bauwerke menschlichen Ursprungs  werden immer mehr Flächen versiegelt. Dadurch entsteht Undurchlässigkeit des betroffenen Bodens. Das Bodenleben derartiger Flächen ist in der Regel tot oder schwer gestört. Versiegelung kommt durch Gebäude, Asphalt- / Betonflächen oder starke Verdichtung des Erdreichs zustande. Ebenfalls fördernd sind unterirdische Bauwerke wie Kanäle und dergleichen.

Die Situation in Österreich

In Österreich wurden in den Jahren 2016-2018 durchschnittlich 11,8 ha Fläche pro Tag verbaut. Im Verhältnis verbaut damit Österreich am meisten Fläche in Europa. Für eine nachhaltige Entwicklung wird jedoch ein Reduktionsziel von 2,5 ha/Tag angestrebt. Experten wünschen sich ein Flächenmanagement mit welchem strategisch gearbeitet werden kann. Inzwischen gibt es zahlreiche Kampagnen die derartiges fördern und sich auch für Bewusstseinsschaffung in der Bevölkerung einsetzen.

Umweltliche Schäden durch Versiegelung

Durch das versiegeln von großen Flächen, wie zum Beispiel beim Bau von Parkplätzen, geht täglich eine große Fläche mit wertvollen Lebensräumen für die meisten Tier- und Pflanzenarten verloren. Das lokale Ökosystem wird instabil oder bricht im schlimmsten Fall komplett zusammen.

Knappes Wasser

Zusätzlich trocknen, durch den schnellen Abfluss von Oberflächenwasser, die verbleibenden Flächen wesentlich schneller aus. Auch hier leidet das Ökosystem unter den Folgen der Versiegelung.

Problematiken für den Menschen

Durch den schnellen Oberflächenabfluss kann es zu wesentlich stärkeren Hochwässern kommen da der Untergrund als Speichermedium wegfällt. Versiegelte Flächen verhindern das Einsickern des Wassers wodurch der Grundwasserspiegel auf Dauer stark leidet. Wo das Wasser punktuell in das Erdreich gelangt schwemmt es alle Schadstoffe (Ölreste, Reifenabrieb, etc.) in ein relativ kleines Erdvolumen wodurch dessen Filtrationswirkung stark beeinträchtigt wird. Somit steigt die Kontaminationsgefahr des Grundwassers stark an.

Zudem sind versiegelte Flächen in der Regel dunkel und absorbieren damit viel Wärmeenergie. Im Gegensatz zu vegetationsreichen Flächen  können Versiegelungen auch kaum Verdunstungskälte erzeugen. In Folge steigt die Durchschnittstemperatur in größeren Siedlungsgebieten und Städten stark an. Hier bilden sich ideale Lebensräume für fremde Tier- und Pflanzenarten (sogenannte Neozoen und Neophyten), welche sich rasant vermehren und heimischen Arten oft eine starke Konkurrenz bieten und diese oftmals verdrängen. Eingeschleppte Arten sind beispielsweise der Halsbandsittich oder der Götterbaumspinner.

Lösungsansätze

Die wirkungsvollste Lösung wäre das reduzieren der Flächenversiegelung und der Rückbau von nicht benötigten Flächen. Da dies bei dem heutigen Wirtschaftswachstum kaum möglich ist, müssen Kompromisse gebildet werden.

Renaturierung

Wie oben bereits angesprochen ist die Renaturierung eine der besten Maßnahmen. Sie ist allerdings mit hohen Kosten verbunden da die Asphaltdecken zumindest aufgerissen werden müssen. Bei vollständiger Entfernung können allerdings je nach Standort wieder wertvolle Habitate, wie Trockenrasen oder Feuchtwiesen, entstehen. In der Regel werden diese neu geschaffenen Lebensräume auch schnell von diversen Wildtieren und Pflanzen angenommen. Viele Vereine widmen sich bereits der Renaturierung lokaler Flächen und Fließgewässer. Hier besteht auch die Möglichkeit sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter oder Sponsor zu engagieren.

Ausgleichsflächen

Oft wird auch ein Ersatzlebensraum in form einer Ausgleichsfläche angelegt. Diese werden in der Regel gut angenommen und bieten, besonders nach einigen Jahren Standzeit, einen guten Rückzugsort für diverse Lebensräume. Nur sollte bedacht werden, dass ein kleiner Fleck Ausgleichsfläche keinen 2 Hektar großen Trockenrasen ersetzen kann. Viele Tiere benötigen eine geeignete Mindestfläche, um eine stabile Population aufrecht erhalten zu können.

Gute Planung

Ebenfalls eine vorbeugende Methode ist eine gute Raumplanung. Wo was gebaut werden darf ist gesetzlich geregelt. Die Flächenwidmungspläne ergänzen diese und regeln die Verbauung, besonders den Siedlungsbau, zusätzlich.

Das eigene Grundstück …

Die oben genannten Maßnahmen können in der Regel nur von entsprechenden Institutionen mit Genehmigung durchgeführt werden. Jedoch bestehen auch für den normalen Bürger Möglichkeiten der Flächenversiegelung etwas entgegen zu wirken. Beispielsweise ist es für den Boden wesentlich besser die Hauseinfahrt zu pflastern, anstatt zu asphaltieren. Dies gewährleistet zumindest noch das Einsickern von etwas Regenwasser. Die ideale Gestaltung wäre einen Schotter- bzw. reinen Erdweg anzulegen.

Quellen

Altlastenportal, 17.03.2021
Salzburger Nachrichten, 17.03.2021